Das habe ich gerade auf der Deutschland-Debatte gefunden:
http://www.deutschland-debatte.de/2010/11/05/vorwaerts-freunde-wir-muessen-zurueck-5-teil/Was kostet ein Politiker?
Diese Frage stellt sich doch bestimmt jeder Lobbyist. Angenommen ein führender Angestellter – sprich der Vorstandsvorsitzende einer AG – eines Pharmakonzernes würde gerne die Apothekenpflicht beibehalten, damit er seine Produkte so teuer als möglich verkaufen kann.
Der logischerweise nächstgelegene Politiker ist also der Gesundheitsminister.
Wie sieht nun der Weg aus? Ein Angestellter aus der zweiten oder dritten Reihe des Pharmakonzerns läßt sich nach üblichen Briefwechsel einen Termin beim Staatssekretär geben, man trifft sich in Berlin in einer netten Laube und bespricht das Vorhaben in groben Zügen.
Die mündlichen Verträge werden so banal wie effektiv sein. Der Gesundheitsminister beläßt aus Sorgfaltspflicht gegenüber dem Bürger die Apothekenpflicht, weil der unmündige Bürger seine Kopfschmerztabletten oder andere apothekenpflichtigen aber rezeptfreien Medikamente nur nach “ausreichender” Beratung beim Fachmann kaufen können darf.
Zum Ausgleich erhält er, der Gesundheitsminister, nach einer Schamfrist nach seinem Ausscheiden aus seinem Ministerposten – anders als Gasgerd, der ging direkt zu seinem Bestecher – einen lukrativen Aufsichtsratsposten bei dem Pharmakonzern oder einem zur Holding gehörendem Unternehmen.
Die Kosten für den Konzern dürften sich auf ca. 10-15 Millionen Euro belaufen für einen Vertrag über ca. 20 Jahre bei einem Jahressalär von 500.000,– Euro und natürlich den Staatssekretär nicht zu vergessen.
Diese Kosten dürfte der Konzern bedingt durch den Erhalt der Apothekenpflicht binnen 4 Wochen wieder “drin” haben.
Warum schreibe ich so einen Müll?
Nun, ganz einfach. Wir, ich, versuchen schon seit geraumer Zeit die Spielregeln zu Gunsten des “normalen” Bürgers zu verdrehen. Ob im Bereich Wirtschaft, Rente, Gesundheit, Arbeit, Soziales, Krieg und Frieden und woanders auch denken wir uns immer wieder neue Geschichten aus, wie wir wieder ein faires Leben führen können. Arbeit für die meisten, Rente, die ein Auskommen im Alter sichert, Gesundheitskosten, die bezahlbar sind, Kriegseinsätze, die vermieden werden können, Mitspracherecht über Volksentscheide und und und.
Das Problem: Die Spielregeln sind so komplex und kompliziert, daß sie von alleine verhindern, daß der “normale” Bürger zum Zug kommt. Er wird einfach übergangen, ungefragt.
Der Erfolg also? Tendenziell Null!
Nun zurück zur ersten Frage: Was kostet ein Politiker?
Nun die zweite Frage: Warum kaufen wir uns nicht selber einen?